Uniwersytet Jagielloński und Jagiellonian University Medical College

Freitag, 14.04.2017

Die UJ ist die älteste Universität Polens (gegründet 1364 - LMU 1472) und hat anscheinend einen sehr guten Ruf! Dieses Semester sind über 40000 Studenten eingeschrieben (LMU - 50000). Der historische Campus ist innerhalb der Altstadt gelegen, aber natürlich gibt es noch andere Standorte: in der ul. Krupnicza liegt das moderne Audimax. Das ist auch die Richtung, in der die Bibliothek und später dann mein Wohnheim liegen. Auf der anderen Seite der Altstadt – aber immer noch in Laufweite – gibt es einen medizinischen Campus (sehr passend, finde ich, in der Straße Mikołaja Kopernika). Im didaktischen Institut in der Nähe hatte ich schon meinen ersten Kurs. Andere Standorte der medizinischen Fakultät sind teilweise sehr weit außerhalb (etwa wie Großhadern zu München) und in verschiedenen Kliniken.
An der UJ kann man viele Studiengänge auf Englisch absolvieren, für Medizin gibt es sogar zwei Angebote. Davon richten sich das vierjährige Programm (M4) v.a. an US-Amerikaner mit einem College-Abschluss und das sechsjährige (M6) an "Abiturienten", v.a. Norweger (600 sollen es in Krakau etwa sein). Die englischsprachigen Programme sind ziemlich teuer (€13000/Jahr), aber zumindest vom „amerikanischen“ vier-Jahres-Programm habe ich gehört, dass es wirklich gut sein soll!


Ankommen und Formalitäten
Am Montag (10.04.) ist es mir mit Händen und Füßen gelungen, die Gebühr für meinen Studentenausweis in der Post einzuzahlen. Anschließend habe ich mich erst im allgemeinen Internationalen Referat und schließlich beim JU Medical College angemeldet. Seit Donnerstag (13.04.) habe ich auch einen Studentenausweis und konnte mir ein Monatsticket kaufen.

Mit den Norwegern, also aus M6, habe ich jetzt „Laboratory Training of Clinical Skills“ (LTCS). Darin geht es um schwierige Gesprächssituationen, die mit Schauspielpatienten simuliert werden. Dazu hatten wir an der LMU auch einmal die Gelegenheit, aber jede weitere Übung tut gut, v.a. auf Englisch. Das halte ich also für einen guten Einstieg!

Die Norweger haben mich gleich nett begrüßt und sich vorgestellt, mehr hat sich daraus aber noch nicht ergeben. Jetzt, also ab Donnerstag (13.04.), sind die meisten über Ostern nach Hause gefahren und auch ich habe eine Woche frei (bis zum 23.04.).

Den gesamten Mai belege ich Neurologie aus M4. Dazu kommen die Dozenten Ralph F. Józefowicz MD und Jeffrey M. Lyness MD extra von der University of Rochester in den USA angereist, und auch die Unterlagen sowie Prüfungen sind original US-amerikanisch. Für zł40,- habe ich das Skript erhalten und bin gespannt, was da auf mich zukommt. „Intense“ trifft es wohl ganz gut: Jeden Tag von 08:30-15:30 Uhr Vorlesungen, klinische Konferenzen, Fallstudien und Unterricht am Krankenbett!


Im Juni belege ich noch HNO aus M6 und für Ende Juni/Anfang Juli habe ich noch darum gebeten, zwei Wochen Blockpraktikum Pädiatrie machen zu dürfen (Dermatologie oder plastische Chirurgie, was mich auch interessiert hätte, geht wohl nicht). Ich hoffe, dass das klappt!


Erasmus Student Network (ESN)
Viele Erasmus-Studenten kommen jedes Jahr hierher, sodass sich eine aktive Studentenvereinigung gegründet hat, die sich um die Erasmus-Studenten kümmert (in München machen das übrigens MESA und TUMi). Die Orientierungswoche habe ich leider verpasst, aber noch von daheim habe ich mich für ein Mentoring-Programm angemeldet und Karolina zugeteilt bekommen. Sie studiert Jura an der UJ im ersten Jahr und spricht beinahe perfekt deutsch - ich bin richtig beeindruckt! Am Donnerstag (13.04.) haben wir uns auf einen Kaffee getroffen und uns sehr nett unterhalten. Auch schon von Deutschland aus waren wir in Kontakt und sie hat mir bei jeder Frage gleich geholfen.

ESN organisiert außerdem Veranstaltungen, wie z.B. eine „Tandem-Party“ jeden Montag, Ausflüge, Sport u.ä. Gleich am Sonntag (09.04.) war ich darüber in der Galerie in den Tuchhallen (Skuiennice), einer Abteilung des Nationalmuseums mit polnischer Kunst, und gestern (Donnerstag, 13.04.) im historischen Rynek-Museum, das unter dem Marktplatz die mittelalterlichen Ausgrabungsfunde und die Geschichte der Stadt zeigt. Lustigerweise waren teilweise die gleichen Teilnehmer dabei, Studentinnen aus Tschechien, Rumänien, Kroatien und China habe ich schon gesprochen.