Spaß und Spiele

Dienstag, 02.05.2017

Schon sind zwei Wochen seit meinem letzten Blogeintrag vergangen! Es war mir allerdings von Anfang an klar, dass ich es wohl nicht schaffen werde, hier regelmäßig und ausführlich zu schreiben – maximal eins von beidem ;)

Die Woche nach Ostern war leider genauso kalt und verregnet wie die Feiertage selbst. Daher hat es ganz gut gepasst, dass ich einige Zeit damit verbracht habe, mich auf die KrakMUN 2017 vorzubereiten (mehr dazu in einem anderen Eintrag).

Mit Zheni und anderen Leuten, die in der Karaoke-Bar waren, habe ich Krakaus Spiele-Bars unsicher gemacht. Es gibt hier einige Lokale, die verschiedene Karten- und Brettspiele sowie Spielkonsolen bereithalten und dazu Snacks und Getränke verkaufen. Zufälligerweise waren Zheni und ich am Ostermontag bei der Suche nach einem Café zum Aufwärmen schon ins Indalo gestolpert, wo wir dann einige Runden UNO gespielt haben. Am Dienstag nahm Łukasz uns und Mathilde aus Frankreich mit in die BarON, wo wir erst Carcasonne gespielt haben und es dann mit Rockband versucht haben, was schwerer war, als ich es in Erinnerung hatte. Wohl weil so wenig Gäste da waren, schloss das Lokal früher und wir zogen weiter in eine andere Bar mit demselben Konzept, wo wir dann Just Dance probiert haben. Gleich am nächsten Tag sind wir abermals zum Spielen in die Bar Airy Fairy gegangen, wo es wirklich leckeres japanisches Essen gibt (eher Streetfood als aufwändige Gerichte), und haben Zug um Zug gespielt. Im Anschluss waren wir noch für einen späten Imbiss in der Hering-Botschaft, wo es allerlei Fisch zu essen und auch an den Wänden gibt:

Am Dienstag habe ich Andrea kennen gelernt, die aus ihrem Heimaturlaub zurückgekommen ist. Sie ist total sympathisch und ich bin sehr froh, sie als Zimmergenossin zu haben. Donnerstagabend sind wir alle zusammen ausgegangen, erst in Bania Luka, dann im Teatro Cubano und wannanders in Pijalnia. Dabei habe ich auch eine Gruppe anderer Austauschstudenten aus unserem Wohnheim kennengelernt, allgemein als die türkische Mafia bekannt ;) Samstagabend hat es eine spanische Erasmusstudentin in Piast irgendwie geschafft, 20 Leute in ihr Wohnheimszimmer zu quetschen und dort eine kleine Feier veranstaltet.

Hier ist wirklich dauernd etwas los. Laut einer Krakauer Redewendung wird in Warschau das ganze Jahr gearbeitet, in Krakau nur im Winter – den Rest des Jahres wird gefeiert (sagt mein Reiseführer).

Bestimmt tragen die vielen Studenten, die ca. 20% der Stadtbevölkerung ausmachen, ihren Teil dazu bei. Man merkt außerdem, dass man in einer Studentenstadt ist: In fast jedem Café, jeder Kneipe sitzt jemand über einem Buch oder arbeitet an einem Laptop. Das ist mir in München nie so aufgefallen und das finde ich total schön – eine anregende Atmosphäre!

Am Samstag (22.04.) war ich in Kazimierz unterwegs, Krakaus jüdischem Viertel, das ursprünglich als eigene Stadt im 14. Jahundert ein Geschenk von König Kazimierz an die Juden war. Das jüdische Museum, dessen Ausstellung ich schon vor einer Woche gesehen hatte, veranstaltete einen „slow art day“ mit einer Führung durch Kazimierz‘ Straßenkunst und einem Patchwork-Workshop. Dort waren einige internationale Studenten dabei, was sehr nett war.

Der Schöpfer der Glocke (BLU) hat auch schon in München gearbeitet ;). Ganz bekannt ist das "Mural" der Broken Fingaz in Kazimierz, von dem ich selbst aber kein gutes Foto hinbekommen habe. Die beiden Porträts zeigen Persönlichkeiten, die mit der Gründung Kazimierz' zu tun hatten.

Am nächsten Tag war ich mit Zheni, Łukasz und Mathilde erst auf einem „Art & Food Bazar“, der wohl wegen des Schnees kaum besucht war. Auch wir haben es dort nicht lange ausgehalten und sind schnell in ein Schokoladen-Café geflüchtet. Als wir weitergingen, herrschte schon wieder strahlender Sonnenschein – verrückt, dieses Aprilwetter. Wir landeten schließlich im Forum Przestrzenie, wo ein Retro- und Vintage-Markt stattfand und ich eine Tasse gekauft habe, um unsere Wohnheimsausstattung zu erweitern.